Gebrochene Zügel:

Seit meiner Kindheit habe ich eine tiefe Bewunderung für Pferde empfunden – ihre Sanftheit, Anmut und Stärke zogen mich magisch an.

Der Traum, in harmonischem Einklang mit diesen wunderbaren Wesen durch die Landschaft zu galoppieren, begleitet mich durch mein ganzes Leben.

Doch mit der Zeit erkannte ich, dass die traditionelle Vorstellung, die den Menschen über das Tier stellt, einer wahren Verbindung und Harmonie im Wege steht. Diese Erkenntnis führte mich auf einen neuen Weg der Auseinandersetzung und des Lernens, der mich dazu inspirierte, überlieferte Glaubenssätze zu hinterfragen und eine tiefere, respektvollere Beziehung zu diesen faszinierenden Geschöpfen zu suchen.

Ich lade dich ein, mich auf dieser Reise zu begleiten und gemeinsam zu entdecken, wie wir unsere Beziehung zu Pferden – und letztlich zu allen Lebewesen – neu gestalten können, basierend auf gegenseitigem Respekt und Verständnis.

Es gab Tage, an denen ich stundenlang vor meiner Leinwand stand, jedes Detail der majestätischen Pferde, jede Bewegung und jede Emotion vor meinem inneren Auge beobachtete. 

Während ich an der Serie "Gebrochene Zügel" arbeite, mit Cowgirls im Zentrum meiner Darstellung, finde ich mich in einer tiefen Reflexion über den Dualismus von Macht und Freiheit wieder.

Diese Frauen, stark und entschlossen, brechen mit traditionellen Geschlechterrollen und symbolisieren den Kampf um Gleichberechtigung. Ihre Aktionen, die Wahl ihrer Kleidung – Hosen, Hüte, Stiefel mit hohen Absätzen – sind nicht nur Ausdrücke individueller Freiheit, sondern auch kraftvolle Statements gegen gesellschaftliche Konventionen.

Während mein Pinsel die Leinwand berührt, denke ich über die subtile, doch tiefgreifende Beziehung zwischen diesen Frauen und ihren Pferden nach. Diese Beziehung dient als Metapher für die allgegenwärtigen Dynamiken von Kontrolle und Unterdrückung, die sich durch unsere Gesellschaft ziehen.

Ich frage mich: "Warum neigen wir dazu, Dominanz über andere auszuüben?"

In meinen Gedanken und durch meine Kunst strebe ich danach, Alternativen zu erkunden – Wege der Verständigung und echten Kommunikation, die Respekt und Anerkennung der Bedürfnisse und des Wohlergehens des Anderen in den Vordergrund stellen.

Mein kreativer Prozess ist ein ständiges Ringen mit diesen Fragen, ein Versuch, durch die Kunst einen Dialog zu eröffnen, der uns einlädt, über unsere eigenen Verhaltensweisen nachzudenken.

Die Serie "Gebrochene Zügel" ist somit mehr als eine Sammlung von Bildern; sie ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und ein Plädoyer für einen achtsameren Umgang mit allen Lebewesen, die unseren Weg kreuzen.