Ich habe einen Traum von Kunst für alle

Künstlerin Zoë MacTaggart initiiert Begegnungen mit Kunst

Für die Rubrik der Wochenblätter "Hannover-Promis träumen" habe ich einen Beitrag geschrieben, der am 20. Januar 2017 veröffentlicht wurde.

Künstlerin Zoë MacTaggart malt
Foto: terena b.

Dank meiner Eltern war ich schon in meiner Kindheit von unglaublichen Kunstwerken umgeben. Für mich waren Museumsbesuche selbstverständlich, meine Wahrnehmung wurde für großartige Architektur sensibilisiert, an den heimischen Wänden prangten jahrhunderte alte Gemälde und filigrane Wandteppiche.

 

Bald jedoch stellte ich fest, dass das nicht selbstverständlich ist. Viele Kinder kommen kaum je mit Kunst in Berührung und wenn, dann ist es schwierig, sie dafür zu begeistern. So ist es kaum verwunderlich, dass vielen Menschen auch im späteren Leben etwas mulmig wird, wenn sie sich mit Kunst konfrontiert sehen.

 

 Was wäre, wenn Menschen eine Gelegenheit erhielten, eine eigene Herangehensweise zu entwickeln? Die Hemmschwelle abzubauen und sich selbst mit Kunst in Beziehung zu setzen?

 

Mein Traum, dass Menschen den wahren Wert von Kunst erfahren sollten, lässt mich nicht los. Darum initiiere ich immer wieder Gelegenheiten, die es kunstfernen Menschen einfach machen, mit Kunst in Berührung zu kommen, ihre Schwellenangst gegenüber Kunst abzubauen und die es mir ermöglichen, Kunst zu nutzen um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

 

Wirklich spannend wird es bei intensiven Aktionen wie im Juni 2016, als ich eine Woche in der Schaubude verbracht und live an einem vier Meter hohen Bild gemalt habe. Die Schaubude ist sozusagen die Außenstelle des Atelier Landwe[h]rks - ein Raum mit einem großen Schaufenster an einem zentralen Platz in Hannover-Döhren gelegen. Jeder neugierige Passant war eingeladen, mir beim Malen zuzusehen. Oft wurde diese Möglichkeit gerne für ein Pläuschchen mit mir genutzt.

 

Es ist erstaunlich, wie auf diese Weise in kürzester Zeit eine Beziehung zu Betrachtern aufgebaut werden kann und es möglich ist, in ein intensives Gespräch über Kunst und das Leben einzutauchen und damit Menschen jeden Alters in ihrem Innersten zu bewegen.

 

Die Woche wurde mit der Ausstellungseröffnung "Stand der Dinge" abgerundet. Neben weiteren Gemälden war das vor Ort gemalte Bild wesentlicher Teil der Ausstellung und wurde in unvollendetem Zustand präsentiert.

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